Operation “Unmask” – Hacker von Interpol gefasst

Anonymous ist ein Netzwerk von Hackern, die sich in den vergangenen Jahren zu verschiedensten Cyberattacken bekannt haben. Nach eigener Aussage wollen sie sich damit für die Freiheit im Internet einsetzen. Von der Nato wurde die Gruppe jedoch als Bedrohung eingestuft, weshalb nun auch Interpol hart durchgreift.

Bei einem aufwändigen Einsatz hat Interpol 25 mutmaßliche Anonymous-Hacker festnehmen können. International wurde der Polizeieinsatz aufeinander abgestimmt, sodass in 15 Städten 25 mutmaßliche Internet-Hacker der Anonymous-Gruppe festgenommen werden konnten. Der internationale Einsatz unter dem Code-Namen „Operation Unmask“ wurde bereits Mitte Februar eingeleitet.

Die Zentrale von Interpol, die in Lyon ansässig ist, richtete sich die Razzia gegen Attacken, die von Argentinien, Chile, Kolumbien und Spanien ausgingen. Es wurden 250 Computer, Handys, andere Geräte und Kreditkarten genauso wie Bargeld beschlagnahmt. Von Seiten der spanischen Polizei wurde mitgeteilt, dass ebenfalls vier weitere mutmaßliche Hacker festgenommen wurden. Zehn weitere Festnahmen erfolgten in Argentinien, sechs in Chile und fünf in Kolumbien. In der Interpol-Mitteilung war davon die Rede, dass unter anderem Webseiten des kolumbianischen Verteidigungsministeriums, des Stromunternehmens Endesa und der Nationalbibliothek in Chile angegriffen worden sein. Es wurden zum Teil Verunzierungen von Politikern mit Reißzähnen von Hackern hinterlassen.

In Spanien warf die Polizei den Festgenommenen vor, im Internet persönliche Daten von Leibwächtern des spanischen Regierungschefs und von Mitarbeitern der Polizei veröffentlicht zu haben. Außerdem sollen sie verschiedene Internetseiten blockiert und verändert haben. Einer der in Spanien Festgenommenen soll für die Verwaltung der Infrastruktur von Anonymous in Spanien und Lateinamerika zuständig gewesen sein. Aus diesem Grunde soll er auf einen Server in Tschechien und Bulgarien zurückgegriffen haben.

Mit dem harten Durchgreifen wird gezeigt, dass die Verbrechen in der virtuellen Welt reale Auswirkungen auf die Verantwortlichen haben. Nach Interpol, könne das Internet nicht als sicherer Raum für kriminelle Aktivitäten angesehen werden.