Virtueller Tod: Hacker ermorden Sarkozy

Dass Nicolas Sarkozy nicht gerade der beliebteste Präsident ist, den die Franzosen haben, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Die Vorwürfe, die man dem kleinen Mann aus Paris macht, sind vielfältig: Rassismus, Sexismus, Vorwürfe wegen verdeckten Wahlkampffinanzierungen, Bestechung, Aufhetzung der Minderheiten. Auch wegen seinen vielen Ehen und der aktuellen Beziehung zu der italienisch-französischen Sängerin Carla Bruni wird viel gemunkelt. Neben diesen großen Anschuldigungen geht der Lebensstil des als narzisstisch verschrienen Politikers vielen Franzosen mittlerweile einfach ordentlich gegen den Strich. Dass die Zeitungen unserer Nachbarn immer weniger über seine Eskapaden berichten, ist nur ein Beweis dafür. Auch bei den Regionalwahlen musste Sarkozys Lager herbe Verluste gegenüber ihrer linken wie rechten Konkurrenz hinnehmen.

Nun haben vermutlich ein paar Hacker dem Ganzen die Krone aufgesetzt: Mit einer gefälschten Meldung über einen Unfall des Präsidenten schockten sie das Land. Darin hieß es, Sarkozy sei bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die Nachricht war mehrere Stunden auf einer namhaften Webseite für französische Wirtschaftsnachrichten online, bevor die Betreiber bemerkten, dass es sich dabei um eine Falschmeldung handelte. Bei dem Betreiber handelt es sich um Midi Presse Service, die in Toulouse sitzt. Das ganze ist nicht nur ungeheuer peinlich für die Journalisten, sondern auch für Sarkozy selbst, für den bald wieder eine Präsidentenwahl ansteht. Denn wenn sich jemand so einen makabren Scherz mit ihm erlaubt – wie soll es erst bei der Abstimmung werden? Kann ein Land überhaupt von einem Präsidenten regiert werden, der Opfer solcher Scherze wird?

Weder die Herkunft noch die Motive der Hacker sind klar, ganz zu schweigen von ihrer Identität. Das Nachrichtenportal überprüft nun die Sicherheitsmaßnahmen für seine Webseite, um eine zweite peinliche Falschmeldung dieser Art zu verhindern.