Die konspirative Bewegung Anonymous ist nicht nur bekannt für ihre Protestaktionen, die in den meisten Fällen Banken, Großunternehmen oder ähnliches treffen und in manchen Fällen sogar gezielt und erfolgreich sabotieren, wie die jüngsten Aktionen gegen den Konzern Apple gezeigt haben. Sie sind auch als Hacker im Internet aktiv. Hierbei lautet die Intention, Ungerechtigkeiten und Korruption zu demaskieren. Anhand von Cyberattacken werden sensible Daten von Mitgliedern des Staatsdienstes verschiedener Länder oder großer Konzerne veröffentlicht und sogar Gelder von Konten abgezogen.
Nun hat Interpol in einem aufwendigen internationalen Coup gleich 25 Hacker in insgesamt 15 verschiedenen Städten festgenommen, um sie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Im Zuge dieser Razzia wurden 250 Computer, Handys und weitere elektronische Geräte, aber auch Kreditkarten und Bargeld beschlagnahmt.
Von Spanien und Ländern Südamerikas aus operierte der Terrorring. Denn bei diesem Schlag hatten es die Hacker auf das kolumbianische Verteidigungsministerium abgesehen. Aber auch ein großer Stromkonzern und die Nationalbibliothek waren Ziel des Angriffs. Die festgenommenen Hacker waren alle im Alter zwischen 17 und 40 Jahren.
Interpolsprecher hoffen, dass durch die Aktion gezeigt werden konnte, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und dass es auch bei Operationen über dieses virtuelle Medium zu realen Sanktionen kommen kann. Die Vorbereitungen zu diesem Gegenschlag der Interpol hatten bereist einige Zeit vorher begonnen. Die Hacker benutzten dabei teilweise Server aus osteuropäischen Staaten. Auch wenn die Gruppe um Anonymus sich als eine liberale lose Gruppierung sehen, die einen positiven Einfluss auf Ungerechtigkeiten und ungleiche Verteilung nehmen möchte, wird sie von Seiten der NATO als eine Gefahr eingestuft.