Microsoft ist es gelungen gefährliche Botnetze auszuheben. Gemeinsam mit den US-Behörden und Finanzdienstleistern ist es Microsoft gelungen, gegen international agierende Internet-Betrüger vor zu gehen. Die Botnetze der „Zeus“-Familie wurden lahmgelegt, die bisher weltweit seine Schadsoftware verbreitet hat. Die „Zeus“-Familie gilt als eine der gefährlichsten Botnetze.
Ein Bot ist ein Computerprogramm, welches fast selbstständig sich wiederholende Aufgaben abarbeitet, ohne dabei auf eine Interaktion mit einem menschlichen Benutzer angewiesen zu sein. Als Botnetz wird somit eine Gruppe von Bots verstanden. Sie laufen auf miteinander vernetzten Computern, deren Netzwerkanbindung und Daten ihnen zur Verfügung stehen. In Deutschland werden im durchschnitt etwa 2.000 Bots täglich genutzt. Insgesamt gibt es in Deutschland aber über 470.000 solcher Bots. Illegale Betreiber von Botnetzen installieren die Bots ohne Wissen der Inhaber auf deren Computern und nutzen sie dann für ihre Zwecke.
Thomas Baumgärtner von Microsoft Deutschland gab bekannt, dass Microsoft viel Know-how besitze, wenn es darum ginge, was im jeweiligen Rechtsrahmen technisch machbar ist. Außerdem würden Juristen und Techniker immer beispielhaft zusammenarbeiten.
Ein Teil der Aufgabe bestand darin, dass Microsoft in Begleitung von US-Marshalls zwei Gebäude in Pennsylvania und Illinois durchsuchten und dabei Beweismittel beschlagnahmten, bei denen zwei Internet-Protokoll-Adressen vom Netz genommen wurden. Nun würden insgesamt 800 der in der Aktion sichergestellten Domains beobachtet, um noch weitere infizierte Computer zu finden.
Bei den sichergestellten Domains handle es sich nach Angaben von Microsoft um zwei der aktivsten Netze, die über ihre Server weltweit Schadsoftware verteilten und persönliche Daten wie Kreditkartennummern und Passwörter für Online-Banking ausspioniert hatten. Auf diese Weise sollen so seit 2007 13 Millionen Rechner weltweit infiziert worden sein. Innerhalb von fünf Jahren soll sich der Schaden auf rund 100 Millionen Dollar beziffert haben.