LulzSec – Das Hackerkollektiv

Auch unter Hackern gibt eine Ethik, auch wenn das auf den ersten Blick nicht immer so aussehen mag. Gruppen wie das lose Kollektiv Anonymous haben sich auf die Fahne, oder vielmehr auf die Guy Hawkes Maske, geschrieben, die Welt ein bisschen besser zu machen. Das geschieht mit nicht ganz legalen Mitteln und wird wegen der Rigorosität der Aktionen immer wieder diskutiert. Vor kurzem zum Beispiel wurden auf der Seite nazileaks, eine Anspielung auf die inzwischen schon legendäre Seite wikileaks, unzählige Postadressen, Kontaktmöglichkeiten und E-Mail-Korrespondenzen von Personen veröffentlicht, die bei rechtsradikalen Versandhändlern eingekauft hatten oder sich in einen einschlägigen Newsletter eingetragen hatten.

Das Problem bei der Sache war, dass davon auch zum Beispiel Journalisten betroffen waren, die sich zu Recherchezwecken bei solch einer rechten Webseite registriert hatten. Das hat zu einer lebhaften Debatte über Datenschutz unter den Hackern geführt. Die meisten der vielen Aktionen von Anonymous richteten sich in der Vergangenheit nicht gegen Einzelpersonen, sondern zum Beispiel gegen das Regime von Mubarak oder die US-amerikanische Regierung.

Eine Gruppe Hacker unter dem Namen LulzSec ist schon lange auch in den Hacker-Kreisen umstritten. Sie haben zum Beispiel dadurch auf sich aufmerksam gemacht, dass sie tausende von Adressen von Leuten veröffentlichten, die bei einem Porno-Anbieter registriert waren. Auch haben sie den Konzern, der mit einer vorangegangenen Aktion schon bloßgestellt worden war, erneut angegriffen und Passwörter und vertrauliche Daten von Kunden geklaut und sie online gestellt. Es stellt sich da die Frage, ob die Hacker damit die richtigen treffen, die Kunden, die betroffen waren, können schließlich nicht für die Schlamperei des Konzerns bestraft werden.