Alles infiziert: Dokumentarfilm “Global Viral. Die Virus-Metapher “

Seit vergangenem Donnerstag läuft der Dokumentarfilm „Global viral. Die Virus-Metapher“ in den Kinos. Die Filmemacher Madeleine Dewald und Oliver Lammert haben sich mit dem Thema „Virus“ auseinandergesetzt und einen anspruchsvollen Film über Infektionen gemacht. In der Doku geht es sowohl um Computerviren als auch um biologische Viren und Sprachviren. Viren kommen in unserem Wortschatz öfter vor als alles andere.
Viren gibt es somit in jeder Form. Den Anfang machte die Pest im 14. Jahrhundert. Danach kamen einige Krankheitserreger, die es zu bewältigen gab. Heutzutage sind Viren allgegenwärtig und man kann sich überall anstecken, sogar am PC. Es gibt sogar Viren, die sich über Worte und Gedanken übertragen.
Viel interessanter als die Viren an sich, ist der Umgang mit ihnen. Ein gefundener Virus ist gefundenes Fressen für alle, die ihn ausschlachten wollen.
Die Filmemacher haben sich mit dem Kulturwort ‘Virus’ beschäftigt und festgestellt, dass außerhalb des „viralen Marketing“, der Virus gänzliche böse Assoziationen hervorruft.
Wenn ein Computer vom Virus befallen wird, dann hat das zur Folge, dass der Computer seine Funnktionsfähigkeit verliert, genauso sieht es beim Menschen aus.
Im Dokumentarfilm wird das Thema Bakteriologie aufgenommen und das Projekt „Manhattan“ aufgezeigt. Auf der anderen Seite gibt es bereits Computerprogramme, die sich selbst erneuern.
Ein Virus kann alles und jeden befallen, auch die Sprache, wie Nietzsche einst festgestellt hat. Und auch Borrough befasst sich mit der Sprache. Er fand sie steht in symbiotischer Wechselwirkung mit dem Wirt.
Dieser Film ist brisant und anspruchsvoll zugleich, manchmal vielleicht etwas zu anspruchsvoll, weswegen er sicherlich keine Rekorde brechen wird. Trotzdem ist es ein sehenswerter Film, der zum Nachdenken anregt. Ein Film, der es noch weit bringen kann.