US-Sicherheitsfirma von Wikileaks entblößt

Wikileaks hat wieder zugeschlagen: Trotz des Trubels um ihren Gründer Julian Assange, gegen den immer noch wegen Vergewaltigung ermittelt wird, und dem darauffolgenden Einbruch von Spenden, beziehungsweise dem Einfrieren von hohen Spendensummen durch Unternehmen wie PayPal, präsentierten die Freidenker ihre neuesten Erträge. Dabei soll es sich um mehr als fünf Millionen E-Mails zwischen dem US-amerikanischen Militärberater Starftor und Regierungsbehörden beziehungsweise großen Unternehmen handeln. Die E-Mails sollen von Mitgliedern der Hacker-Truppe Anonymous an Wikileaks übergeben worden sein, veröffentlichte die lose Hacker-Vereinigung auf ihrem eigenen Blog. Sie begründeten den Diebstahl von so sensiblen Schriftverkehr damit, dass um unsere Welt zu verstehen, nun einmal Transparenz nötig wäre. Nun droht Wikileaks damit, die prekären Daten im Internet zu veröffentlichen.

Die Mails sollen aus einem langen Zeitraum zwischen Juli 2004 und Ende 2011 stammen und ein erschreckendes Bild der Arbeitsweise eines solchen Unternehmens aufzeigen. Unternehmen wie Stratfor werden von US-Behörden oder großen Konzernen damit beauftragt, sensible Informationen zu beschaffen. Dass das nur mit einem bedenklichen Netz aus Informanten, Geldwäsche, psychologischen Kniffen und Honorartricksereien funktioniert, sollen die E-Mails laut Wikileaks eindeutig beweisen. Das Unternehmen selbst beschreibt seine Tätigkeit lediglich damit, geopolitische Analysen anzufertigen und verweigert jede Stellungnahme. Der Gründer und Chef des nun mehr als ohnehin umstrittenen Unternehmens George Friedmann soll aber entgegen hartnäckigen Gerüchten nach wie vor im Amt sein.

Angeblich soll das übergebene Material auch Informationen über das Vorgehen des US-Regierung gegenüber dem Wikilieaks-Gründer Julian Assange beinhalten. Rund 4.000 der fünf Millionen Emails sollen sich einzig und allein um den Schweden drehen, der derzeit in einem Gefängnis in Großbritannien darum bangt, nicht nach Schweden ausgeliefert zu werden. Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass er dann weiter nach US-Amerika geschickt wird. Dort könnte ihm dann ein ähnliches Schicksal widerfahren wie dem vermeintlichen Wikileaks-Informant Bradley Manning: Beim Schuldspruch würde er lebenslang ins Gefängnis kommen.