Trojaner “Foncy” ergaunert 100.000 Euro

Die Nutzung von Smartphones ist in den vergangenen fünf Jahren massiv angestiegen. Nachdem Apple mit ihrem iPhone lange Zeit den Markt beherrschte, drängten in den letzten zwei Jahren weitere Anbieter auf den Smartphone-Markt und versuchten zum Teil erfolgreich Apple die Spitzenposition streitig zu machen. Viele nutzen dabei das Betiebssystem Android, für das mittlerweile annähernd so viele Apps zu haben sind. Die schnelle Verbreitung und massive Nutzung von Android-Smartphones hat auch jede Menge Kriminelle auf den Plan gerufen, die versuchen, illegal und auf Kosten der User Geld zu machen. Im Gegensatz zu Apples iOS-Betriebssystem, das dem Grundverständnis von Apple nach regelrecht abgeschlossen scheint, ist Android noch ziemlich anfällig und kaum geschützt. Daher sind derzeit zahlreiche Trojaner im Umlauf, die umbemerkt auf Smartphones installiert werden und erheblichen finanziellen Schaden anrichten.

Einer davon ist der Trojaner “Foncy”, der über kostenpflichtige SMS abkassiert. Nun wurden zwei Online-Kriminelle im französischen Bobigny vom Sonderdezernat in Frankreich für Computer-Kriminalität überführt und verhaftet. Sie sollen etwa 2.000 Smartphones mit dem Foncy-Trojaner infiziert und so rund 100.000 Euro erbeutet haben.

Die Masche ist denkbar einfach: In gefälschten bzw. kopierten Versionen von beliebten Android-Apps wurde der tückische Trojaner integriert. Diese Apps werden auf bekannten Download-Portalen im Internet angeboten. Lädt sich ein Smartphone-Besitzer die infizierte App herunter, haben die Kriminellen vollen Zugriff auf das Smartphone. Von dort aus konnten sie nun das jeweilige Mobilfunknetz ermitteln, um im Anschluss unbemerkt und illegal SMS an kostenpflichtige aber legale Premium-SMS-Dienste zu verschicken. Die Hintermänner kassierten dabei als Betreiber dieser Premium-Portale. Trotz der jüngsten Festnahmen ist davon auszugehen, dass der Trojaner weiterhin im Umlauf ist und von anderen Betrügern genutzt wird.