Google muss zahlen – 22,5 Mio Dollar für Safari-Tracking

Über einen Keks, der einem heimlich in die Tasche geschoben wird, würden sich die meisten unter uns freuen. Anders geht es den Nutzern des Browsers Safari. Ihnen wurde vom Suchriesen Google ein digitaler Keks, ein Cookie, untergeschoben, der ihnen gar nicht schmeckte. Mit dem Cookie konnte Google lange Zeit unbemerkt die Safari-User ausspionieren, obwohl diesen zuvor zugesichert wurde, dass ihre Datenschutz-Richtlinien akzeptiert und respektiert werden. In einer gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen Google und der US-amerikanischen Regulierungsbehörde Federal Trade Commission (FTC) wurde Google nun zur Zahlung einer Rekordstrafe von 22.5 Millionen Dollar verurteilt. Dies ist die höchste Sanktion, die die FTC jemals wegen Verstößen gegen ihre Abmachungen ausgesprochen hat.

Schon 2011 spionierte Google Emails aus

Besondere Brisanz erhält der Fall durch die Vorgeschichte. Google hatte schon einmal Ärger wegen dem Datenschutz. Im Jahr 2011 gerieten die Kalifornier mit der FTC aneinander, weil Google aus Emails-ausgespähte Nutzerdaten unberechtigt für den inzwischen eingestellten Service Google-Buzz nutzte. In einer damals geschlossenen Vereinbarung verpflichtete sich Google zu einer Strafe von 16.000 Dollar pro Verstoß gegen Datenschutzbestimmungen und je Tag.

Consumer Watchdog fordert höhere Strafen

Die Verbraucherschützer von Consumer Watchdog kritisierten die Höhe der Strafe. Für Google sei angesichts des Jahresumsatz von 40 Milliarden US-Dollar die Strafe trotz der enormen Geldsumme viel zu gering. Es wird vermutet, dass Google allein mit der Umgehung des Datenschutzes bei Safari vier Millionen Dollar verdiente. Nun sollen die gesammelten Daten vernichtet werden, so zumindest die Forderung von Consumer Watchdog. Die Datenschützer sahen in dem Urteil trotzdem einen Teilerfolg. Die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in Bezug auf Datenschutz habe sich erhöht. Trotzdem werde noch zu wenig unternommen, um den Verbraucher vor unerlaubtem Umgang mit seinen Daten zu schützen, deshalb gelte es, weiter auf dieses Thema hinzuweisen.